Dienstag, 2. Oktober 2007

Investigativer Journalismus

BDM Jungmädel Olivie Jones deckt auf: "Die NPD hat kein Programm!"

Klingt komisch? Schaut selbst.




Musiktipp

Das Wort "feist" wird im Deutschen abwertend für dick, prall oder fett verwendet.
Die Musik der Kanadierin Leslie Feist ist aber alles andere als das beschriebene. Sie ist ruhig und zart, einfach wunderschön, wie ich finde.
Aber seht selbst. Anbei ist das Lied "1 2 3 4" von ihrem aktuellen Album "The Reminder". Bekannt geworden ist es durch eine Werbung für Apple.




Mittwoch, 22. August 2007

Mi-Auuuu...

... waren die letzten Worte der Katze ;)


Dienstag, 21. August 2007

Sonnenkönig

Der Venezuelanische Sonnenkönig Hugo Chavez hat bekannt gegeben, dass die Uhren am 1. Januar 2008 in Venezuela umgestellt werden. Reisende aus Europa müssen sich dann nur noch auf ein viereinhalbstündiges Jetlag einstellen und nicht mehr, wie bisher, auf ein fünfstündiges.
Der Grund dafür erscheint einleuchtend. Chavez meint, dass die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns mit der Sonnenscheindauer korreliert.

Haben wir aber nicht in der Schule gelernt, dass Pflanzen Chloroplasten mit Chlorophyll haben, um die Photosynthese durchzuführen. Seit wann gibt es grüne Menschen, die das Sonnenlicht zur Energiegewinnung benutzen? Oder wurden in Venezuela vor kurzem grüne GnomeRGT-Regel). Der Mensch ist aber ein gleichwarmes Lebewesen. Was steckt dann hinter dieser Aktion?

Der Sonnenkönig von Petrodollars Gnaden hat einen Ballon heißer Luft abgelassen, damit nicht jeder einen all zu gezielten Blick auf seinen Weg zur Alleinherrschaft werfen kann. Die in der letzten Woche eingereichte Verfassungsänderung, die man, wenn sie das Parlament passiert hat, als Freifahrtsschein zur Alleinherrschaft für den Sonnenkönig bezeichnen kann, ist der Gipfel von mehreren Maßnahmen (Verstaatlichung der Öl-Industrie, Lizenzentzug für Fernsehsender), die man, zumindest als demokratisch-liberaler Mitteleuropäer, nicht so leicht nachvollziehen kann und bei denen es dem ein oder anderen bitter aufstößt.

Vielleicht lag der Sonnenkönig aber auch nur zu lange in der Sonne und hatte dabei einen Sonnenstich bekommen, durch den ihm der geniale Einfall der Zeitumstellung kam.

Montag, 20. August 2007

Faulheit

Über den Dächern der Stadt tobt gerade ein Gewitter. Ich sitze gemütlich vor meinem Rechner, da ertönt mein Handy.
Mich erreichte ein Hilferuf:

"Kai kannst du mal bitte mit dem Regenschirm und Gummistiefeln zum Tor kommen und es aufschließen? Wir sitzen im Auto davor und wollen nicht nass werden."


Als hilfsbereiter Ex-Zivi quält man seinen paralympischen Körper doch gerne die Treppe für Bedürftige runter.
Wehe es behauptet noch mal jemand, dass ich faul wäre. Dem erzähle ich aber was.

Spieglein, Spieglein in der Hand

Ich habe den Link zum Blattschuss von Oliver Gehrs zwar schon länger in meiner Blogroll, aber bis heute habe ich auf eine bewusste Erwähnung seiner wöchentlichen Videokolumne verzichtet.

Ich will dies mit der Verlinkung zur heutigen Ausgabe nachholen.




Gehrs Spiegelkritik ist jede Woche relativ polemisch, er ist ist aber durchaus fähig den Spiegel zu loben. Kritiken schaffen es aber eher, in der Erinnerung der Zuseher zu bleiben und sie zu animieren, jede Woche einzuschalten.

Sonntag, 19. August 2007

Keep on rollin'

Dieser Post ist allen mitlesenden Roller- bzw. Zweiradfahrern gewidmet.

Merkt euch, Frauen gehören nicht ans Steuer eures fahrbaren Untersatzes. Ihr glaubt mir nicht? Dann klickt mal auf den folgenden Link:

Klick Mich, ich bin ein Video

Wer jetzt immer noch so wagemutig ist, dass er eine Frau fahren lässt, sollte sich zumindest sicher sein, dass er gut versichert ist. ;)

Donnerstag, 16. August 2007

Kulturtipp

Ich möchte euch eine Band präsentieren, die in den 80er Jahren ihre größten Erfolge feierte. In Großbritannien wurden die Smiths als die Nachfolger der Beatles gehandelt. In einer Zeit in der Vokuhila Frisuren der neuste Schrei waren und Modern Talking aus jedem Radio erklang, spielten sie Lieder, für die sie sich heute nicht schämen müssen und die zudem noch unter die Haut gehen. Wikipedia beschreibt die Musik der Smiths wie folgt:

In der Musik der Smiths vereinigten sich traditionelle Rockelemente mit eingängigem Pop, elegante Melodien mit kraftvollen Gitarrenriffs, sensibles Auftreten mit provokanten Texten, Melancholie mit zynischem Humor.


Ob das stimmt, könnt ihr nach dem Betrachten des folgenden Videos entscheiden - ein Liveausschnitt aus einem Konzert im Jahre 1986.
Wenn man sich heute eine CD kauft, was ich jedem empfehle, wird die Aufnahmequalität besser sein und damit auch das Klangerlebnis.




p.s. Wehe ich höre von Floohh noch einmal ein böses Wort über meinen Tanzstil, im Video sieht man, dass er Kult ist ;)

Dienstag, 14. August 2007

Europareisen


"Wollen wir wegfahren?"
"Klar, gerne doch, aber wann und wohin? Was ist wenn uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht oder sich die gewählte Destination als Fehlgriff erweist?"


Diese Diskussion dürfte vielen jungen Reisewilligen bekannt sein. Ein Urlaub scheitert oft an den verschiedenen Zielen und Wünschen der Teilnehmer, die schwer miteinander vereinbar sind.
Dabei gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, um spontan und schnell durch Europa zu reisen.

Früher ist man getrampt um Europa erkunden. Das dies nicht mehr so einfach ist, verdeutlicht dieser Artikel: SZ-Online

Der Mann von heute setzt sich aber nicht mehr einfach so zu wildfremden Menschen ins Auto. Er will relativ planmäßig und schnell von A nach B kommen. Am besten geht das mit dem Flugzeug oder der Bahn.
Das "Flatrate"-Flugticket für Studenten ist für kurze Städtetrips sicher sehr interessant, da man es sehr lange benutzen kann. Man muss aber bedenken, dass man immer zum Flughafen und vom Flughafen in die Stadt gelangen muss. Solche S-Bahnen sind nicht immer günstig.
Dieses Problem gibt es beim Zugfahren nicht. Die meisten Bahnhöfe in Europa liegen in Mitten der Stadt, so dass man gleich im Zentrum ist und mit dem Sightseeing beginnen kann. Dafür dauern Bahnfahrten sehr lang und man weiß ja nie, ob gerade gestreikt wird.
Das Ticket ist auch nicht so günstig wie das Flugticket. Dafür kann man sich uneingeschränkter bewegen, da es fast überall Bahnhöfe gibt und man auch so in die letzte Ecke eines Landes kommen kann.

Wenn man einmal angekommen ist, will man sich die Stadt anschauen und auch übernachten. Da aber schon 200 bis 300 Euro für die Anreise draufgegangen sind, ist ein Hotel für die meisten nicht mehr drin. Aber auch für dieses Problem gibt es Lösungen.
Wenn man Lust hat neue Kontakte zu knüpfen und sich von Einheimischen kostengünstig die Stadt zeigen zu lassen, dann ist man bei den Couchsurfern bzw. im Hospitalityclub genau richtig.
Auf beiden Seiten werden Schlafgelegenheiten oder auch kostenlose Guides vermittelt. Die Gastgeber haben sicher auch den ein oder anderen Geheimtipp parat. Man muss nicht unbedingt ein Bett bereithalten, aber es ist zu empfehlen.

Wenn man studiert und internetsüchtig ist, es am Schlafplatz aber keinen Zugang gibt, dann hat man als Student noch eine andere Möglichkeit ins Netz zu kommen. Der Reisende sollte schauen, ob die Uni, an der er studiert, am Eduroam-Projekt teilnimmt. Wenn ja, dann kann er sich, an jeder teilnehmenden Uni Europas, mit seinem Login ins Wlan einwählen.

Vielleicht konnte ich dem ein oder anderen einen Tipp geben, wie er doch noch wegfahren kann.


p.s. Ich bekomme kein Geld für die Werbung ;)

Sonntag, 12. August 2007

Berufsblogger

Ich habe euch vor einigen Tagen auf eine bloggende Buchhändlerin aufmerksam gemacht. Beim weiteren surfen, habe ich noch andere lesenswerte Blogs gefunden, in denen Menschen über ihren Berufsalltag schreiben. Dies geschieht meist auf eine amüsante Art und Weise, so dass man einen Blick auf die spezifischen Problemfelder eines jeden Berufes werfen kann.

Wer glaubt, dass Frauen nicht Auto fahren können, sollte mal beim Busfahrerweblog vorbeischauen. Dort beschreibt Rosi ihren täglichen Kampf mit Schulkindern die den Schulbus als Kampfplatz sehen, überforderten Lehrern und rücksichtslosen Autofahrern, die den Weg versperren, ohne sich irgendeiner Schuld bewusst zu sein. Selbstverständlich kann sie Bus fahren.

Der Sinn des Altenheimblogs erschließt sich nicht jedem, aber wenn man, wie ich, das, wenn auch zweifelhafte, Vergnügen hatte, seinen Zivildienst im Altersheim zu verbringen, dann weiß man, dass das beschriebene Geschehen real ist. Ich bin gespannt, ob der Autor auch von cholerischen Kollegen erzählt, die die Bewohner auch mal anschreien, denn das gehört leider auch zur Realität eines Altenheims.

Der Weg vom Altenheim zum Bestatter ist nicht weit, deswegen ist meine letzte Leseempfehlung nur nahezu logisch – das Bestatterweblog. Der Autor leitet ein Bestattungsunternehmen und informiert sehr ausführlich und detailiert über seinen Berufsstand und sein Unternehmen. Besonders schön finde ich, dass er Leserfragen beantwortet.
Wenn ihr keine Bedenken habt, schaut dort einfach mal rein, da auf dem Bestattungsmarkt gerade saure Gurkenzeit ist (gestorben wird im Frühjahr und im Herbst), hat der Autor viel Zeit und veröffentlicht auch sehr viel.

Vielleicht kann ich dem ein oder anderen mit den angepriesenen Blogs helfen, ein paar lange Winter-(Sommerregen)abende zu verbringen.

Mittwoch, 8. August 2007

Es war einmal, eine schöne Stadt

Chemnitzer mögen es nicht mehr hören, doch sie können zu Recht stolz auf ihre neue Innenstadt sein. Am 5. März 1945 wurde bei einem britisch-amerikanischen Bombenangriff beinahe die komplette Innenstadt zerstört. In der DDR legte man keinen großen Wert auf den Erhalt historischer Gebäude. Der Aufbau des Sozialismus war das Staatsziel, dem sich alles andere, nach dem Krieg, unterzuordnen hatte. Für die Chemnitzer bedeutete dies, dass ihre einst schöne Innenstadt sozialistischer Tristesse weichen musste. Es entstanden hässliche Betonklötze und breite Straßen zum Aufmarschieren. Zum Glück wurden diese Fehler nach der Wende behoben und Chemnitz kann zu Recht von sich behaupten, dass es wieder ein Herz hat. Ein Beispiel für den neuen Weg ist das Tietz, was deutschlandweit einmalig ist.

Weltweit einmalig, ist die Zerstörungswut, der weißrussischen Behörden. Im Gegensatz zu Chemnitz hat, die im Dreiländereck zwischen Polen, Litauen und Weißrussland liegende, Stadt Hrodna den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden. Die Innenstadt wurde nicht zerstört.

Geprägt durch das litauische Fürstentum, den russischen Zarismus und das polnische Königtum, entwickelte sich eine einmalige Innenstadt, die als Schlüssel zur weißrussischen Geschichte gilt. Nicht umsonst gilt der Bezirk Hrodna als Hochburg der national-konservativen Opposition in Weißrussland (Abseits der Formalia gilt Weißrussland für die EU und die USA als momentan einzige Diktatur Europas, in der massive Menschenrechtsverletzungen stattfinden.)

Folgendes Zitat beschreibt nicht den Umgang mit der Opposition, sondern soll den "Stadtumbau" rechtfertigen.

Die Ausländer werden merken, dass sich das Klima der Stadt verändert hat. Hrodna hat sich gewandelt, es gibt nun ordentliche Fassaden, Dächer, die Stadt ist sauberer[sic] geworden.


Diese Aussage stammt vom Chefarchitekten Hrodnas. Er verteidigt damit die Zerstörung von Baudenkmälern aus 900 Jahren Stadtgeschichte. Sie müssen weichen, damit Straßen verbreitert werden können oder auch damit Investoren attraktive Grundstücke, in bester Lage, gewinnen können, um graue Konsumtempel zu errichten.

Es gibt auch Häuser, die nicht zerstört werden, sie werden auf eine besondere Art und Weise verschlimmbessert. Lachsrosa oder mintgrün leuchten die Fassaden. die im Original so nie aussahen. Auch die Form der Wände hat dem früheren Erscheinungsbild wenig zu tun. Zur Krönung werden billige Pflastersteine verlegt und skurrile Laternen errichtet. Offiziell, will sich Weißrussland mit dieser Aktion für den Tourismus öffnen und die Stadt attraktiver machen. Präsident Lukaschenko weiß wohl noch nicht, dass niemand mehr auf sozialistische Architektur der 50er Jahre steht.
Historikern wird der Zugang zu den Gebäuden verwehrt und somit wird man in ein paar Jahren nur noch erahnen können wie die Innenstadt einst aussah.

Eine genaue Dokumentation (auf Russisch) der Zerstörung Hrodnas findet man auf www.harodnia.com. Es gibt aber auch eine englische Webseite, um den Protest zu globalisieren. Auch in Deutschland wurde bereits 2006 in einem offenen Brief über das Schicksal Hrodnas informiert.

Wie eine solche Umgestaltung im schlimmsten Fall aussieht, kann man auf den folgenden Bildern aus Chemnitz erahnen.


Theaterplatz 1940


Theaterplatz 1960



Quellen: "Unsere Stadt soll hässlicher werden", In: Sueddeutsche Zeitung Nr. 181, S.13, 08.08.2007; Wikipedia
Bildnachweis: Chemnitz - im Wandel der Zeit

Montag, 6. August 2007

Basketball in Marburg

Letztes Wochenende war ich in Marburg zum Odium Clantreffen. Da Johannes (Melkor) und ich mehr oder weniger aktive Basketballer sind, hatten wir beschlossen eine Runde zu spielen, um den Restalkohol aus den Beinen zu kriegen. Doch leider ist dies in Marburg nicht so einfach. Der BB Platz war im Innenhof des Gymnasiums und der Hausmeister war nicht erfreut, dass wir dort spielten. Da wir uns nicht streiten wollten, sind wir dann unverrichteter Dinge abgezogen. Wir waren aber beide enttäuscht und wütend, da wir unseres Erachtens gegen keine Regeln verstoßen hatten. Deswegen beschloss ich einfach mal dem Oberbürgermeister meine Meinung, über die Jugendfreundlichkeit von Marburg zu sagen(schreiben).
Es folgt meine E-Mail an den OB von Marburg, Egon Vaupel:



Jugendfreundlichkeit von Marburg







Sehr geehrter Herr Vaupel,

mein Name ist Kai Goldberg und stamme aus Chemnitz in Sachsen.
Auf Einladung habe ich dieses Wochenende in Marburg verbracht. Sie haben eine sehr schöne und gut erhaltene Altstadt, die mir sehr gefällt.

Da ich leidenschaftlich gerne Basketball spiele, habe ich meinen Bekannten gefragt, wo in Marburg ein Korb hängt. Mir wurde gesagt, dass ich am Martin-Luther Gymnasium spielen kann. Dort angekommen haben wir festgestellt, dass der Platz bespielbar ist. Die Hinweistafel mit den Spielzeiten haben wir zur Kenntnis genommen, es ist ja verständlich, dass die umliegenden Anwohner sich vom Prellen des Balles gestört fühlen können. Wir waren innerhalb der angegeben Spielzeiten da und haben begonnen zu spielen. Keine zwei Minuten später ertönte ein Pfiff aus einem Fenster der Schule. Es war offensichtlich die Hausmeisterwohnung.
Da ich kein Hund bin, reagiere ich normalerweise nicht auf Pfiffe, da ich der deutschen Sprache durchaus mächtig bin. Da man als Gast aber nicht unhöflich ist, haben mein Freund und ich uns das Anliegen des Mannes angehört. Er meinte, dass wir über 17 wären und nicht spielen dürften. Daraufhin haben wir ihm gesagt, dass wir 18 sind und auf dem Schild steht, dass man bis 18 Jahre die Anlage benutzen darf.
Er bestand auf seiner Meinung und hat uns gebeten zu gehen. Ich habe ihn gefragt wo man denn noch spielen kann. Er meinte nur, dass die Regeln wie an der Schule überall gelten.

Ich kann das natürlich nicht nachprüfen, sollte diese Tatsache aber stimmen, dann bitte ich Sie sich noch einmal zu überlegen, ob diese Vorschrift sinnlos ist. Warum dürfen über 18 Jährige Personen keinen öffentlichen Basketballplatz benutzen, obwohl man keine "Öffnungszeiten" missachtet.
Was machen alle jungen Marburger, die Sport treiben wollen? Besteht eine Chance, irgendwo anders sportlich aktiv zu werden oder gibt es einen bestimmten Grund, Volljährige Personen von öffentlichen Basketballplätzen fernzuhalten?
Welchen Sinn macht es als Universitätsstadt, die jungen Leute davon abzuhalten sich zu betätigen? Man sollte doch froh sein, dass sich Leute treffen, um Sport zu treiben, denn dies mindert das Risiko zu erkranken und entlastet indirekt die Sozialsysteme.

Ich hoffe, dass meine Gedanken Sie bewegen, sich die Nutzungsbedingungen von öffentlichen Sportplätzen noch einmal anzusehen und bei Bedarf, sie anzupassen. Vielleicht entsteht die Aufregung auch nur durch einen mürrischen Hausmeister. Wenn ja, dann sollte er vielleicht einen Kurs im Umgang mit Fremden besuchen.


Mit freundlichen Grüßen

Kai Goldberg



Die Besonderheiten in Rechtschreibung und Grammatik sind meinem Schlafdefizit geschuldet ;)

Heute kam, dann überraschenderweise eine Antwort, wenn auch nicht vom OB, denn der ist ja, sobald es Probleme gibt im Urlaub ;)



Sehr geehrter Herr Goldberg,
Ihre mail ist im Büro von Oberbürgermeister Egon Vaupel eingegangen. Herr Vaupel ist zurzeit in Urlaub, deshalb antowrte ich Ihnen.
Die Schulhöfe in Marburgs Kernstadt werden gern und oft von Jugendlichen und Kindern genutzt. Besonders gern wird Basketball gespielt, was Anwohner nicht gerade freut. Deshalb hat der Magistrat der Universitätsstadt Marburg eine "Hausordnung" für die Nutzung der Schulhöfe festgelegt.
Die Altersbegrenzung ist als Signal zu verstehen, dass Kinder Vorrang haben, zumal Erwachsene die Lahnwiesen nutzen können, ebenso das Großsportfeld am Georg-Gaßmann-Stadion, das auch am Wochenende "offen" ist.
Falls sich der Hausmeister der Schule im Ton vergriffen haben sollte, bitte ich für ihn um Entschuldigung. Zu Ihrem Hinweis, dass die Stadt doch froh sein sollte, wenn sich junge Menschen treffen, um Sport zu betreiben, kann ich nur sagen: das stimmt. Oberbürgermeister Egon Vaupel tut als Sportdezernent einiges, damit dies auch möglich ist.
Ich hoffe, Sie behalten Marburg trotzdem in guter Erinnerung. Ich kann Ihnen versichern: In der "alten" Universitätsstadt Marburg lässt es sich gut leben. Das trifft auch für junge Menschen zu.
Beste Grüße aus dem Marburger Rathaus
Brigitte Bohnke


Brigitte Bohnke
Persönliche Referentin des Oberbürgermeisters
Rathaus
35037 Marburg



Immerhin wurde meine Mail gelesen. Auf das Kernproblem mit der falschen Beschilderung wurde leider nicht eingegangen...
Ich habe auch mit einem Präsentkorb als Entschädigung gerechnet, aber dafür war wohl mein Schreiben zu grausam ;)

Der Typ vom Balkon untendrunter

"Manchmal treffe ich Harras auf der Treppe, er muß es immer außerordentlich eilig haben, er huscht förmlich an mir vorbei. Genau gesehen habe ich ihn noch gar nicht, den Büroschlüssel hat er schon vorbereitet in der Hand. Im Augenblick hat er die Tür geöffnet. Wie der Schwanz einer Ratte ist er hineingeglitten und ich stehe wieder vor der Tafel 'Harras, Bureau', die ich schon viel öfter gelesen habe, als sie es verdient."


Beim gestrigen Lesen dieser Zeilen aus Franz Kafkas Kurzgeschichte "Der Nachbar", fiel mir sofort der "Typ" ein, der seit letztem Herbst in der Erdgeschosswohnung unseres Hauses wohnt. Er scheint, genauso wie Harras, nie Zeit zu haben und ständig auf der Flucht zu sein. Kaum ist er mit dem Rad in den Hof gerast, hat er sich auch schon umgezogen und rauscht mit seinem Auto davon.
Da er es immer so eilig hat, bekommt er auch selten die Zähne auseinander, um irgendwie zu reagieren, wenn man ihn mit einem "Hallo" begrüßt. Meistens ist es mit einem kurzen Nicken für ihn getan.
Letzte Woche rief er an (!), um uns mitzuteilen, dass sein Fernsehempfang gestört sei. Er meldete sich mit den Worten: "Hallo hier ist XXX, ich wohne unter euch."
Zum Glück hat er mir das gesagt, ich dachte bis zu dem Tag, dass die Wohnung leer ist und dass bei uns Geister wohnen. Zum Abschluss des Gespräches gab er mir noch die Empfehlung, dass wir doch die Sat-Schüssel festschrauben sollten, so hätte er es früher auch gemacht. Ich habe ihm, dann nicht gesagt, dass unser Haussklave schon bestraft wurde, weil er seinen Arm nicht gerade gehalten hatte ;)

XXX ist Polizist, das merkt man an seinem Argumentationsstil - wobei, er lässt ja keine Gegenargumente zu - also man merkt es an seinem rechthaberischen Gerede.
Als vor ein paar Wochen Sperrmüll war, fragte er mich, ob ich das Hoftor offen lassen kann, er müsste noch mal weg. Ich sagte ihm, dass das kein Problem wäre, wir aber an Sperrmülltagen das Tor geschlossen halten, da es schon des Öfteren vorgekommen sei, dass tschechische Freunde in unserem Hof standen.
Etwas Vernünftiges konnte oder wollte er dem nicht entgegensetzen, also glitt er in die Absurdität. Er meinte, wenn sie rein wollten, würden sie durch das kleine Fußgängertor gehen. Wer sich bei uns auskennt, weiß, dass dies nicht so einfach ist und man das Tor nicht leise öffnen kann. Beim Kurs "Diebstahlprävention" in der Polizeischule war er sicher pinkeln, ansonsten wäre ihm vielleicht eingefallen, dass ein geschlossenes Tor abschreckender ist, als ein geöffnetes Tor.
Da aber nur sein(!) Fahrrad immer unangeschlossen im Hof steht, war mir eine Fortsetzung der Diskussion zu wider und ich fuhr weg. Er hatte, wie fast immer, das letzte Wort und ich meine Ruhe.

p.s. Ich wünsche keinem von euch, ihm im Dienst zu begegnen, denn Diskussionen sind zwecklos, er hat immer Recht, wie wahrscheinlich 80% aller Polizeibeamten.


Freitag, 3. August 2007

Fundstücke

Mein erstes Fundstück ist ein Lesetipp für alle Studenten, die ihre Heimatstadt oder auch nur das Elternhaus verlassen, um sich in das Abenteuer WG-Leben, zu stürzen.
Die Zeit hat mögliche WG-Mitbewohnern aufgelistet, diese beschrieben und sogar karikiert. Vielleicht erkennt jemand seinen Mitbewohner oder gar sich selbst wieder. ..
Ich hoffe nicht, dass jetzt ein Leser resigniert und nur, auf Grund dieser Zeilen, seine WG-Ambitionen aufgibt.



Mein zweites Fundstück ist ein Blog. In diesem veröffentlicht eine Buchhändlerin ihre täglichen beruflichen Erlebnisse. Dabei schreibt sie über den Alltag im Buchladen, technische Probleme, Stress mit Lieferanten und dem Hausmeistern und vor allem über den Wahnsinn, den die Kunden verursachen.
Beim Durchstöbern findet man täglich Kuriositäten.
Heute wird zum Beispiel berichtet, dass ein Kunde ein Radwanderkarte von Deutschland im Maßstab 1:30.000 als einzelnes Blatt kaufen möchte. Leider ist dies technisch nicht durchführbar, wie findige Leser in den Kommentaren berechnet haben.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Qualitätsjournalismus?

... aber nicht in Chemnitz.

Die Freie Presse ist die größte Lokalzeitung Deutschlands. Das ist, meines Erachtens, einer der wenigen erfreulichen Punkte, die ich mit ihr in Verbindung bringe. Leider beschränkt man sich darauf, viele bunte Bilder abzudrucken, sodass Relevanz und Aktualität bei den Artikeln leiden. Viele Chemnitzer können die Freie Presse und die MoPo (Morgenpost) nur noch durch das Format unterscheiden.
Artikel werden es aus Kostengründen schon seit Jahren nicht mehr gegen gelesen und Hintergrundberichte sucht man meistens vergeblich.
Der Lokalteil ist meistens recht informativ wobei man bei gewissen Themen als Leser trotzdem starke Nerven braucht. In welcher Stadt wird auch schob seit Monate eine "Sturmruine" thematisiert. Als ob es in Chemnitz keine dringenderen Angelegenheiten gäbe.

Nun zum eigentlichen Thema. Seit 2 Tagen ist bekannt, dass Sat 1 ca. 180 Mitarbeiter entlässt, damit die Rendite von 22% auf 30% steigt. Dabei werden Sendungen abgesetzt, bei denen in letzter Zeit die Quote gestiegen ist. Eine dieser Sendungen ist Sat1 am Mittag. Seit gestern läuft ab um 11 wieder Richterin Barbara Salesch. Eine Erläuterung warum dieser Schritt Kosten spart, findet man bei Stefan Niggemeier.
Was hat die Freie Presse damit zu tun? Sie begeht den Fehler wie viele andere Medien auch. Sie bezeichnet Sat 1 am Mittag als Nachrichtensendung.
Wer wissen will, was er verpasst, wenn er die Sendung nicht anschaut, dem empfehle ich folgende zwei Seiten: Stefan und medienpiraten.tv

Fazit:
Die Freie Presse braucht einen Tag länger als viele anderen Medien, um diese Meldung raus zu bringen und schafft es nicht ihren Wissensvorsprung zu nutzen und einen korrekten Artikel zu veröffentlichen.


Zum Schluss noch ein kleines Schmankerl:
Werbezeitschriften sollten es unterlassen über Dinge zu schreiben von denen sie keine Ahnung haben. Wenn doch, dann sollte der Redakteur/Volontär zumindest wissen, wo und wie man recherchiert.
Der Artikel ist am Sonntag, den 15.07.2007 erschienen. Am 03.07.2007 hat Nördlingen bekannt gegeben, dass sie Carl Mbassa verpflichtet haben. Gibt es in den Büros den Blitzpunktes eine Zeitverzögerung bei der Nachrichtenübermittlung?
Im Niners Fan Forum findet man auch noch andere Widersprüche in diesem Artikel.

Also lest besser nur die Kontaktanzeigen in solchen Zeitungen, denn diese sind sicher fehlerfrei, da die Zeitungen damit ja Geld verdienen wollen und müssen.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Namen

Heute bin ich über 3 Ecken Großcousin geworden. Das, im Januar eingeführte, Elterngeld zeigt also Wirkung und die Deutschen kriegen wieder Kinder. An sich ist die Geburt ein schönes Ereignis, nur eine Sache stört mich an der 51cm großen und 3290g schweren Sharin Cybell - ihr Name.
Kann jemand - ohne nachzusehen - sagen, was diese 2 Buchstabenfragmente bedeuten? Nein?

Dann will ich versuchen für Aufklärung zu sorgen.
Die Bedeutung von Sharin ist bisher noch nicht bekannt. Der hebräische Jungenname Sharim, hat zwar nichts mit diesem Mädchennamen zu tun, bedeutet aber singen.
Cybell ist eine Ableitung von Sibylla/e und kommt ursprünglich aus dem altgriechischen und bedeutet die "Prophetin".

Ich hoffe, dass der Name nicht zu schlimmen Hänseleien in der frühen Kindheit führen wird, aber das haben wir ja alle selber überstanden. Anderseits werden die Spielkameraden des Mädchens auch keine "normalen" Namen tragen.

Schaut man sich die Liste der beliebtesten Vornamen an, dann tun mir alle zukünftigen Lehrer leid. Ich würde verrückt werden, wenn ich Wehrhart, Wolfger oder Levin ermahnen müsste, weil sie laut sind. Es ist sicher auch nicht leicht, Malin, Zoe oder Freya für ihre guten Leistungen zu loben. Ein Semester Onomastik wird sicher zur Pflicht beim Studium zum Lehramt.

Vielleicht bin ich mit meinen 19 Jahren schon zu alt für solche Namensexperimente oder sogar intolerant?

Kai liegt übrigens auf einem respektablen 71. Platz.


Montag, 9. Juli 2007

Das Krisenkind

Ich kommentiere im folgenden Artikel der 18 jährigen Schülerin Nora Fritzsche aus Köln, der am 05.07.2007 im ZEITmagazin Leben erschienen ist.

Ich frage mich, ob der Artikel eine Übertreibung ist, oder ob Nora wirklich schon mit 18 weiß, wo sie später einmal hin will und jetzt schon alle Hebel in Bewegung setzt, um ihr Ziel zu erreichen. Es spricht absolut nichts dagegen, dass man mit 18 weiß was man später einmal machen möchte. Vielen meiner Altersgenossen wird vorgeworfen, dass sie sich zu wenige Gedanken um ihre Zukunft machen.

Was mich an diesem Artikel stört, sind Begründungen für den Lebensweg der Autorin.
Sie sagt, dass es schwierig wird einen guten Job zu finden, wenn man schlechte Schulnoten hat. Das stimmt nur zum Teil. Viel entscheidender ist die Abwägung, ob man das Gymnasium besucht, die mittlere Reife ablegt oder "nur" einen Hauptschulabschluss macht. Auf Grund der demografischen Probleme Deutschlands - die der Verfasserin meines Erachtens völlig unbekannt sind - wird es in ein paar Jahren einen extremen Mangel an qualifizierten Fachkräften geben, der zum Teil schon heute akut ist. Abiturienten brauchen sich daher am wenigsten Sorgen, um ihre Zukunft zu machen.
Durch die Globalisierung werden es Hauptschüler viel schwerer haben einen Job zu finden, da viele Hilfsjobs im Ausland billiger erfüllt werden können.

Nora begründet ihre vielen Nebentätigkeiten und Aktivitäten unter anderem mit ihrer Angst vor einer ausbleibenden Rente. Es ist aber vollkommen egal, wann sie anfängt zu arbeiten und wie sehr sie sich anstrengt; ohne eine massive Zuwanderung werden die deutschen Sozialsysteme so oder so kollabieren. (Quelle)

Ich weiß nicht warum sie plötzlich diese Angst vor einer fehlenden Altervorsorge anführt, aber andererseits nicht weiß, dass es in ein paar Jahren einen massiven Fachkräftemangel geben wird. Dadurch sind ihre beruflichen Befürchtungen hinfällig.
Wenn man mit derartigen Fakten argumentiert, sollte man auch wissen wovon man spricht.

Einen ähnlichen Fauxpas leistet sie sich, in dem sie von einer Krisenzeit spricht in der sie und damit wir alle leben, weil sie die schrecklichen Ereignisse vom 11. September vor dem "Fernseher" [sic!] verfolgt hat.
Wenn ich das lese, frage ich mich warum ich nichts von Terroranschlägen höre. Aber Wolfgang Schäuble möchte uns ja am liebsten auch rund um die Uhr überwachen, weil die Terrorgefahr so hoch ist. Trotz der Krise wächst unsere Wirtschaft und die Arbeitslosigkeit sinkt. Das ist schon beängstigend für 18-Jährige.

Nora will übrigens Jura studieren, um in der Politik Karriere zu machen, damit sie etwas verändern kann. Zwei Zeilen später schreibt sie, dass das keine Anpassung ist und sie sich nie anpassen würden.
Dabei gilt es doch heute fast als Binsenweißheit, dass nur angepasste Politiker Karriere machen. Welcher junge Politiker hat denn noch Format, hebt sich von der Masse ab und ist kein Karrierist.


Iak

p.s. Hoffentlich habe ich mit meinem ersten richtigen Blogeintrag nicht alle Leser gleich wieder verkrault. Rechtschreibund, Grammatik und Ausdruck befinden sich in einer "Verbesserungsphase" und wollen mit Wohlwollen betrachtet werden ;)


Nur das Genie...

... beherrscht das Chaos.

Im Bierblog habe ich den Schreibtischfriedhof gefunden. Nach einem kurzen Blick auf meinen Schreibtisch war mir klar, dass ich der werten Öffentlichkeit dieses Chaos nicht vorenthalten darf. Wobei ich zugeben muss, dass es auch noch schlimmer geht.